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Kompetenzzentren sind interdisziplinäre wissenschaftliche Netzwerke, in denen Forschende und Forschungsgruppen verschiedener Institute, Fakultäten und Hochschulen ihre Arbeit unter strategischen Zielsetzungen koordinieren. Sie entstehen auf Initiative von Forschenden und werden von der Universitätsleitung für vier Jahre anerkannt, mit Möglichkeit zur Verlängerung. 2022 gab es an der UZH 25 Kompetenzzentren. Wir stellen einige Beispiele mit Nachhaltigkeitsbezug vor.
UZH Kompetenzzentren
Das Kompetenzzentrum Menschenrechte (MRZ) trägt durch seine Forschungstätigkeit, seine Dienstleistungen und öffentlichen Veranstaltungen zum Diskurs über nachhaltige Entwicklung bei. Ein Fokus liegt dabei auf dem regelmässigen Austausch mit der Öffentlichkeit sowie mit Entscheidungsverantwortlichen in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Dazu hat das MRZ im Berichtszeitraum unter anderem eine Studie zu Digitalisierung und Privatsphäre im Arbeitsverhältnis publiziert, den Bund bei Verhandlungen zu einem verbindlichen UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten beraten sowie Veranstaltungen zu den menschenrechtlichen Auswirkungen des Klimawandels und der Nutzung von Künstlicher Intelligenz durchgeführt.
UZH Kompetenzzentrum Menschenrechte
UZH Studie «Digitalisierung und Privatsphäre im Arbeitsverhältnis»
UZH UN-Abkommen
UZH MRZ-Veranstaltungsreihe
Das Ethik-Zentrum fördert die Reflexion zu Fragen der Moralphilosophie, der theoretischen sowie der angewandten Ethik. Fragen der Gerechtigkeit und Menschenwürde bilden die wichtigsten Querschnittsthemen. Dadurch, und konkret auch in Projekten zu Fragen der Umweltethik, trägt das Zentrum zum Nachhaltigkeitsdiskurs bei. Die Ethiklehrstühle der theologischen, philosophischen und medizinischen Fakultät bilden den Kern des 1995 gegründeten Zentrums. Gegenwärtig arbeiten über 50 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen in einem international gut vernetzten Umfeld. Zahlreiche Forschungsprojekte, Workshops und Publikationen haben eine Ausstrahlung über die Landesgrenzen hinaus.
UZH Ethik-Zentrum
Das Citizen Science (CS) Center Zürich wird gemeinsam von der UZH und der ETHZ geführt und hat zum Ziel, das Potenzial von CS-Daten für die Umsetzung der SDGs nutzbar zu machen. CS-Daten werden von Bürger*innen erfasst, die nicht der Universität angehören und meist nicht vom Fach sind, sich aber aus Interesse an wissenschaftlichen Forschungsprozessen an Projekten beteiligen. Das Center bietet umfassende Unterstützung bei der Umsetzung von CS-Projekten. Forschende nutzen die CS-Plattformen, um ihre Projekte zu testen – Projekte, die meist mehrere Ziele der SDGs gleichzeitig abdecken. Das Zentrum trägt dazu bei, die Agenda 2030 der Vereinten Nationen voranzutreiben, zuletzt mit einem Policy Brief, der den nationalen Ämtern für Statistik helfen soll, CS-Daten zu nutzen, um die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele zu überwachen. Weitere Projekte widmen sich beispielsweise der Überwachung von Luftqualität in Innenräumen oder der Stärkung von Klimaresilienz.
Citizen Science
Das 2020 gegründete Center of Competence for Sustainable Finance (CCSF) widmet sich der interdisziplinären Forschung im Bereich der nachhaltigen Finanzen. Eine Kernaufgabe des CCSF ist die Vermittlung von Wissen an die Öffentlichkeit. Das Zentrum vereint Forschende aus den Bereichen Bankwesen, Finanzwissenschaft, Informatik, Geografie, Mathematik, Recht, Psychologie, Philosophie und Politikwissenschaft. Diese untersuchen globale Wirtschaftsstrukturen, Unternehmen und ihre Kulturen, Gesetze und Vorschriften und entwickeln Lösungen für die Politik mit dem Ziel, den Finanzsektor in den Dienst einer nachhaltigen Entwicklung zu stellen. Das CCSF wirkt zudem unterstützend bei der Erstellung von Lehr- und Weiterbildungsinhalten zu nachhaltigen Finanzen.
UZH Center of Competence for Sustainable Finance
Krisen gefährden die Nachhaltigkeit der Gesellschaft. Investitionen in Krisenresilienz leisten deshalb einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Grundvoraussetzung für solche Investitionen ist ein fundiertes Verständnis über die Natur von Krisen und von Wegen, mit diesen umzugehen. Hierzu trägt das 2021 gegründete Center for Crisis Competence (CCC) bei. Es bringt Expert*innen aller sieben Fakultäten der UZH zusammen. Als grösste Schweizer Volluniversität ist die UZH prädestiniert, Erkenntnisse zum Thema Krisen und Krisenmanagement zu erarbeiten und einen Wissenstransfer in Politik und Praxis, ebenso wie in die Lehre und die Weiterbildung zu gewährleisten.
UZH Center for Crisis Competence
Das Zurich-Basel Plant Science Center (PSC) ist ein Kompetenzzentrum, das die pflanzenwissenschaftliche Forschungsgemeinschaft der Universitäten Zürich und Basel sowie der ETH Zürich verbindet und unterstützt. Es fördert Grundlagenforschung und angewandte Forschung in Pflanzenwissenschaften und verfolgt kreative Ansätze bei der Betreuung von Studierenden und Postdocs in der Forschung. Beispielsweise bietet es das PhD-Programm Wissenschaft und Politik an. Dieses beinhaltet:
Forschungsstipendien für Doktorierende an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik werden ebenfalls angeboten, um Herausforderungen in den Bereichen nachhaltige Lebensmittelsysteme und nachhaltige Landnutzungsentscheidungen anzugehen und Ergebnisse für die Umsetzung zu erzielen.
Zurich-Basel Plant Science Center
