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Nachhaltigkeit

Emissionen

Treibhausgas-Emissionen

SDG 13

Die UZH verursacht direkte und indirekte Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen, gemessen in  Tonnen CO2-Äquivalenten, kurz t CO2e), indem sie Energie und andere Güter oder Dienstleistungen  einkauft und nutzt. Zur Ergänzung der bisher betrachteten Kategorien der Verursachung von  THGEmissionen hat die UZH eine «Environmentally Extended Input Output Life Cycle Analysis» (EEIO- LCA) durchführen lassen, die eine zwar ungenaue, aber umfassende Abschätzung der von der UZH verursachten THG-Emissionen liefert. Ziel war es, bisher unberücksichtigte THG-Emissionen zu  erkennen, die durch die Produktion und den Transport eingekaufter Güter bzw. in Anspruch genommene Dienstleistungen verursacht werden. Die Methode der EEIO-LCA hat den Vorteil, dass sie von Finanzflüssen ausgeht und deshalb ein umfassendes Bild ergibt. Dem steht der Nachteil einer hohen Ungenauigkeit der Ergebnisse gegenüber[1] . Trotz dieser Unsicherheit lässt das Ergebnis den Schluss zu, dass die UZH ausserhalb der bisher im Nachhaltigkeitsbericht dokumentierten  Handlungsbereiche weitere THG-Emissionen in relevanter Höhe verursacht. Insbesondere wurde deutlich, dass der Einkauf von Labor- und Forschungsmaterialien sowie der Bau/Umbau und bauliche Unterhalt von Gebäuden THG-Emissionen auslösen, die durch die bisherigen Berechnungen nicht erfasst wurden.

Die UZH hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Um das Klimaneutralitätsziel vor dem Hintergrund der EEIO-LCA-Studie zu präzisieren, hat die  Universitätsleitung Anfang 2023 entschieden, dass dieses ab 2030 für die Verursachungskategorien Energie, Flugreisen, Pendelverkehr, Fahrzeugflotte, Verpflegung, Papier, Wasser, Abfall und zusätzlich ab 2035 für Bautätigkeit sowie Labor- und Forschungsmaterial gelten wird. Damit wurde eine schrittweise Ausweitung der Systemgrenze für das Klimaneutralitätsziel beschlossen, was als ambitioniertes Vorgehen gelten kann.

Mindestens 50 Prozent der Reduktion gegenüber dem Referenzniveau von 2018 sollen durch eigene Massnahmen erfolgen. Wie die andere Hälfte erreicht werden kann, war Gegenstand intensiver Diskussionen. Die Umsetzungsstrategie 2030 sieht vor, dies durch THG-reduzierende Auswirkungen der eigenen Forschung abzudecken. Eine in Auftrag gegebene Analyse hat jedoch gezeigt (Stand 2022), dass eine solche Anrechnung der eigenen Forschungsleistung nicht auf wissenschaftlich fundierte Weise geleistet werden kann. Die Universitätsleitung hat deshalb Anfang 2023 entschieden, unvermeidbare Treibhausgas-Emissionen nach Möglichkeit ab 2030 zu kompensieren. Die Universitätsleitung hat  zudem beschlossen, ein interdisziplinäres Forschungsgefäss zu schaffen, um mit Hilfe des Reallabor-Ansatzes in Einzelprojekten zu erforschen, wie die UZH die durch ihren operativen Betrieb verursachten Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren kann. In den Projekten sollen Forschende und Mitarbeitende in anderen Funktionen zusammenarbeiten.
Zum Reallabor-Vorhaben, siehe Forschung zu nachhaltiger Entwicklung
Die UZH als Reallabor

 

THG-Emissionen nach Verursachungskategorie 2018 –2022
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THG Emissionen Energie
 
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Flüchtige organische Verbindungen
In Forschung und Lehre werden synthetisch hergestellte Verbindungen (z.B. Lösungsmittel, Flüssigbrennstoffe) verwendet, zudem entstehen in biologischen Prozessen organische Verbindungen. In allen Fällen können flüchtige organische Verbindungen (engl. volatile organic compounds, VOC)  freigesetzt werden und damit Innenraumluft, Atmosphäre oder Grundwasser verschmutzen. Dies kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Die Abteilung Sicherheit und Umwelt konnte durch  fachgerechte Entsorgung 2021 15 Tonnen VOC-Emissionen[2] in Atmosphäre und Abwasser vermeiden.  Dieser Wert liegt im gleichen Rahmen wie in den Vorjahren.

[1] Quellen der Unsicherheiten: In der EEIO-Tabelle werden Durchschnittswerte pro Sektor verwendet,  alle  Produkte eines Sektors werden also gleichbehandelt. Die Daten der EEIO-Tabelle wurden nicht den einzelnen  Kreditoren, sondern sogenannten Kontenbereichen der UZH zugeordnet. Die EEIO-Tabelle basiert auf Erhebungen aus dem Jahr 2008.
[2] Die gesamten emittierten Mengen an VOC setzten sich aus drei Teilen zusammen: i) VOC in Lösungsmittelresten (entsorgt durch die Fachstelle Sicherheit und Umwelt) ii) VOC im Laborabwasser (grösstenteils in Kläranlagen abgebaut) und iii) VOC in der Abluft, welche in die Atmosphäre gelangen können.